Narzissmus
Der Begriff Narzissmus
„Manche Leute erhöhen sich, indem sie anderen die Köpfe abschneiden“ ….Paramahamsa Yogananda
Narzissmus ist populär. Gerade die sozialen Medien sind voll von Blogs, Berichten und Filmen über Narzissten und ihre Opfer. Narzissmus finden wir nicht nur in der Partnerbeziehung oder der Familie, sondern in vielen gesellschaftlichen Kontexten. In der Arbeitswelt, Politik und Wirtschaft, der Sprache der Medien und in unseren sozialen Beziehungen Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff?
Der US-Psychologe Eric Russ veröffentlichte zusammen mit anderen Psychologen 2008 im American Journal of Psychology eine Studie, und teilte den Narzissmus in die drei Subtypen exhibitionistischer Narzissmus, grandios-maligner Narzissmus und vulnerabel-fragiler Narzissmus ein.
Otto Kernberg prägte die Begriffe offener Narzissmus und verdeckter Narzissmus. Für den nicht-pathologischen Narzissmus gebraucht Jochen Peichl den Begriff Mutter-Theresa Narzissmus und Superman/Supergirl Narzissmus. Und dann kursieren in den sozialen Medien noch eine Reihe unklarer Begriffe. Auch Anglizismen findet man sehr häufig. Das liegt daran, dass Narzissmus im englischen Sprachraum schon wesentlich früher erforscht wurde. Die Gesetzgebung ist dort auch wesentlich weiter.
Mittlerweile wird der Begriff Narzissmus inflationär verwendet. Das hat zur Folge, dass man häufig nicht weiß, worüber genau gesprochen wird. Der Unterschied zwischen einzelnen narzisstisch anmutenden Verhaltensweisen, narzisstischer Akzentuierung der Persönlichkeit und der bisher so genannten narzisstischen Persönlichkeitsstörung verschwimmt. Häufig sind anscheinend narzisstische Verhaltensweisen diagnostische Merkmale anderer Persönlichkeitsstörungen und psychischer Erkrankungen wie Depressionen. Und schließlich gibt es im neuen ICD 11 die Diagnose narzisstische Persönlichkeitsstörung nicht mehr.
Also, worüber sprechen wir eigentlich, wenn es um Narzissmus geht? Folgende Liste von Begriffen und Wissen zum Thema soll ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Angehörige von Narzissten können hier die Verhaltensweisen ihrer narzisstischen Partner erkennen und die Hintergründe verstehen.
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Der Begriff bezieht sich meistens auf das Verhalten von Partnern suchtkranker Menschen. Co-abhängigkeit kommt aber auch in Beziehungen vor. Der co-abhängige Beziehungspartner ist emotional abhängig von der Aufmerksamkeit und Bestätigung seines meist narzisstischen Partners. Handeln, Denken und Fühlen des Co-abhängigen drehen sich nur um die Gedanken und Taten des Partners. Ein co-abhängiger Mensch hat keine eigenen Werte mehr und verliert das Gefühl für sein eigenes Leben. Um Bestätigung, vermeintliche Liebe und Aufmerksamkeit vom Partner zu erlangen, wenden Co-abhängige häufig manipulative Verhaltensweisen an. Sie versuchen auch, Ihren Partner zu kontrollieren. Damit zeigen Sie narzisstische Verhaltensweisen. Die Grenze zwischen dem Narzissten und dem co-abhängigem Partner verschwimmt. Eine solche Beziehung ist toxisch.
Basierend auf der griechischen Legende der Nymphe Echo verwendete der US-Psychologe David Dean den Begriff für Menschen, die die Werte, Verhalten, Meinungen und Vorlieben anderer übernehmen, anstatt ihre eigenen zu entwickeln. Echoisten fühlen sich von Narzissten besonders angezogen und suchen die Schuld immer bei sich selbst, wenn Sie vom Narzissten oder anderen Menschen misshandelt, abgewertet und ungerecht behandelt werden.
Basierend auf der griechischen Legende der Nymphe Echo verwendete der US-Psychologe David Dean den Begriff für Menschen, die die Werte, Verhalten, Meinungen und Vorlieben anderer übernehmen, anstatt ihre eigenen zu entwickeln. Echoisten fühlen sich von Narzissten besonders angezogen und suchen die Schuld immer bei sich selbst, wenn Sie vom Narzissten oder anderen Menschen misshandelt, abgewertet und ungerecht behandelt werden.
Ein weiterer Anglizismus. „Wie auf Eiern laufen“ bezeichnet des Verhalten in der der Beziehung zu einem Narzissten sehr gut. Man wird immer vorsichtiger in der Beziehung. Die eigene Persönlichkeit verändert sich. Man traut sich nicht mehr, so zu sprechen oder zu handeln, wie man es eigentlich möchte. Solange, bis man ganz entfremdet von sich selbst ist und sich ganz klein fühlt. Es ist, als befinde man sich mit einem Segelboot bei Sturm auf dem Meer. Und überall um einen herum sind Treibminen.
Vielen von uns ist es schon mal so gegangen. Du kommst nach Hause und Dein Partner oder jemand anderes giftet Dich an, wird grundlos aggressiv oder reagiert unfreundlich auf eine ganz normale Frage. Wirst Du als emotionale Müllkippe benutzt?
Auch emotionale Erstarrung, emotionales Erstarrungssyndrom oder Numbing genannt. Menschen mit dieser Symptomatik wirken gefühllos und teilnahmslos. Sie scheinen kein Interesse an Aktivitäten zu haben und ihnen fehlt die Sinnperspektive für das eigene Leben. Sie scheinen keine Empathie zu besitzen. Häufig haben sie einen starren Gesichtsausdruck und meiden Blickkontakt.
Die Betroffenen selbst empfinden innere Leere und fühlen sich allem entfremdet. Emotionale Taubheit entsteht als Folge einer posttraumatischen Belastungsstörung, Depression, Trauerreaktion, zeitweise bei Borderline und infolge einer akuten Belastungsreaktion.
Eric Russ et al., 2008. Der typische, erfolgreiche Karrieremensch, der seine Großartigkeit zur Schau stellt und von der Bewunderung anderer abhängig ist. Er wirkt selbstbewusst und erfolgsorientiert. Seinem sozialen Umfeld gegenüber ist er jedoch arrogant und kühl und abweisend. Die Entsprechung bei Otto Kernberg ist die Bezeichnung offener Narzissmus. Umgangssprachlich sagt man auch grandioser Narzissmus. Eine der drei Subtypen nach Eric Ross. Siehe auch grandios-maligner Narzissmus und vulnerabel-fragiler Narzissmus
So werden Menschen bezeichnet, die dem Narzissten Informationen über sein Opfer zukommen lassen, den Beziehungspartner oder auch ehemaligen Beziehungspartner beobachten und ausspionieren. Ein Flying Monkey kann jeder sein, ein Nachbar, ein Arbeitskollege, der Bäcker von nebenan oder sogar ein Verwandter oder vermeintlicher Freund des Opfers.
Falsche Versprechen findet man überall in der Gesellschaft. Aber in der Partnerschaft ist es besonders schmerzhaft. Wenn ein Beziehungspartner ständig falsche und leere Versprechungen macht, Hoffnungen erweckt, die nicht erfüllt werden oder schlicht und einfach lügt, dann ist dieser Mensch toxisch. Er nutzt seine leeren Versprechen, um die Partnerschaft aufrecht zu erhalten. Das ist manipulativ. Häufig spiegeln die falschen Versprechen genau das wider, was der andere sich aus tiefstem Herzen wünscht. Das wird aber nie Realität werden
Eine Vielfalt besonders perfider manipulativer Verhaltensweisen, um das Opfer des Narzissten zu verunsichern und zu schwächen und dadurch die Abhängigkeit zum Narzissten zu fördern. Die Realität des Opfers wird auf allen Ebenen in Frage gestellt und untergraben. Gaslighting ist subtil und sehr gefährlich.
Der Begriff stammt vom Titel des Theaterstücks Gas Light vom britischen Dramatiker Patrick Hamilton aus dem Jahre 1938. Hier wurde diese Praktik erstmals beschrieben. Der Film Das Haus der Lady Almquist mit Ingrid Bergman in der Hauptrolle machte das Thema weltbekannt.
Gaslighting hat viele Gesichter, unter anderem:
- Die Gefühle des Opfers werden als falsch, erfunden oder unwichtig dargestellt
- Der Täter unterstellt dem Opfer Worte oder Handlungen, die nie stattgefunden haben.
- Er streitet selbst ab, Dinge gesagt oder getan zu haben, die er aber getan hat
- Manipulationen in der Wohnung des Opfers, der Täter versteckt oder beschädigt beispielsweise Dinge, lässt das Fenster auf und die Heizung an etc., um das Opfer dann zu beschimpfen, es sei schlampig und zerstreut.
- Dem Opfer werden die Worte im Mund umgedreht
- Die Wahrnehmung des Opfers wird angezweifelt und lächerlich gemacht
- Das Opfer hat ständig die Schuld für alles, was in der Beziehung und im Alltagsleben nicht funktioniert
- Abwertung der Fähigkeiten, des Aussehens, der Intelligenz, des Berufs und des sozialen Umfelds des Opfers
Die psychischen Folgen von Gaslighting sind tiefgreifend und die Opfer leiden häufig an schweren psychischen Erkrankungen. Es können Depressionen, Ängste, Panikattacken, posttraumatische Belastungsstörungen und weitreichende Persönlichkeitsveränderungen stattfinden. Aus einer gesunden Person mit starkem Selbstbewusstsein kann ein arbeitsunfähiger Mensch werden, der nicht mehr in der Lage ist, seinen Alltag zu bewältigen. Psychosomatische Erkrankungen sind ebenfalls häufig bei Opfern von Gaslighting zu beobachten.
Da der Täter durch sein fortwährendes Manipulieren ständig Selbstzweifel beim Opfer nährt, kann das Opfer des Narzissten durchaus eine selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung entwickeln.
Kontaktabbruch ohne Erklärung. Man ist blockiert in den sozialen Medien, Telefonanrufe werden nicht erwidert, derjenige, mit dem man vielleicht ein paar angenehme Dates hatte oder gar eine lange Beziehung, meldet sich plötzlich nicht mehr und ist nicht erreichbar.
Der deutsche Philosoph und Psychoanalytiker Erich Fromm prägte im Jahr 1964 den Begriff bösartiger Narzissmus. Er beschreibt die von ihm so genannten bösartigen Narzissten als antisozial, prahlerisch und feindselig. Später, 2008 beschreiben Eric Russ und andere den grandios-malignen Narzissten ähnlich. Solche Menschen vereinen nach Russ die Qualitäten von Narzissmus, Paranoia, dissozialem Verhalten, Aggression und Grandiosität in sich. Der grandios-maligne Narzissmus wird eine der drei Subtypen nach Eric Russ, neben exhibitionistischem Narzissmus und vulnerabel-fragilem Narzissmus.
Das allmähliche Aufweichen der persönlichen Grenzen. Wenn man nach einiger Zeit in einer toxischen Beziehung oder des Zusammenseins mit einem narzisstischen Partner Dinge zulässt, die man zu Beginn der Beziehung niemals mit sich hätte machen lassen…
Englisch „to hoover“, staubsaugen. Beschreibt das Verhalten einiger Narzissten nach der Trennung. Wie ein Staubsauger den kleinsten Krümel Staub findet und aufsaugt, so findet der Narzisst jede kleine Gelegenheit, um sich nach einem Beziehungsende wieder in Erinnerung zu bringen und Kontakt zu suchen. Dieses Verhalten ist eher beim verdeckten Narzissmus zu finden, als beim grandiosen Narzissmus. Auch der maligne Narzisst hoovert gerne, aber das in seiner speziellen bösartigen Weise.
siehe Ghosting
Jemanden mit Liebe überschütten. Jeden Tag rote Rosen, Einladungen zum Essen, Komplimente ohne Ende. Man denkt, man sei in einem kitschigen Hollywoodfilm.
Was soll denn daran schlecht sein? Es ist doch schön, so viel Wertschätzung und Zuneigung zu erfahren. Aber der Narzisst überschüttet seinen Partner nur solange mit Liebe, wie dieser sich entsprechend seinen Vorstellungen verhält. „Funktioniert“ der Partner nicht, folgt Liebesentzug und Abwertung. Der Zweck von Lovebombing ist es, den Partner emotional abhängig zu machen. Durch Lovebombing erzeugt der Narzisst ein emotionales Gefälle. Das Gefühl einer Bringschuld entsteht. Das Opfer bekommt das Gefühl, dem Lovebomber etwas zurückgeben zu müssen. Dadurch entsteht allmählich emotionale Abhängigkeit. Man wird emotional erpressbar. Das ist das Ziel des Narzissten.
Siehe auch den Eintrag „Grandios-maligner Narzissmus“.
Der Begriff bösartiger Narzissmus wurde 1964 zuerst von Erich Fromm geprägt. Der bösartige, also maligne Narzisst zeichnet sich durch besondere Skrupellosigkeit aus und beinhaltet starke Anteile von soziopathischem, sadististischen und macchiavellistischem Verhalten. Hier kommt der Begriff „dunkle Triade“ der Persönlichkeit ins Spiel. Denn nur mit dem Begriff Narzissmus lässt sich dieser gefährliche Persönlichkeitstyp nicht erfassen. Otto Kernberg schlug 1984 vor, den bösartigen Narzissmus als eigenständige psychiatrische Diagnose zu behandeln. Bisher gibt es im amerikanischen Diagnosemanual DSM5 nur narzisstische Persönlichkeitsstörung, ebenso wie im ICD 10.
Der maligne Narzissmus besteht im Unterschied zum „normalen Narzissmus“ der narzisstischen Persönlichkeitsstörung aus wesentlich mehr Symptomen, die anderen Persönlichkeitsstörungen zugehörig sind. Ein „normaler Narzisst“ kann beispielsweise Reue verspüren, wenn er jemandem Schaden zugefügt hat, der maligne Narzisst jedoch nicht, da er Merkmale der antisozialen Persönlichkeitsstörung zeigt. Er kann sogar Lust und Spaß daran haben, andere leiden zu sehen, den er hat auch sadistische Anteile. Diese Symptome sind bei der „normalen“ narzisstischen Persönlichkeitsstörung nicht vorhanden.
Der Nürnberger Psychiater und Therapeut Jochen Peichl prägte diesen Begriff. Der Mutter Theresa Narzisst tut alles für andere und definiert sich dadurch Er ist übertrieben altruistisch und will in seinem Altruismus gesehen werden. Geschieht das nicht in ausreichendem Maße, ist er gekränkt und fühlt sich zurückgesetzt. Er reagiert narzisstisch.
Die Vorstufe zur narzisstischen Wut. Seine krankhafte Selbstüberhöhung führt zu einer extremen Erwartungs- und Anspruchshaltung, die, gepaart mit seiner Arroganz, die narzisstische Kränkung ermöglicht. Ein Narzisst ist durch kleinste Anlässe tief gekränkt und reagiert dann völlig überzogen mit zerstörerischer, narzisstischer Wut. Für die Mehrheit der Menschen ist der Anlass zur Kränkung völlig unverständlich und die Kränkung und der anschließende Wutausbruch nicht nachvollziehbar.
Die narzisstische Krise findet statt, wenn der Narzisst von der Realität eingeholt wird und sein Kartenhaus zusammenbricht. Auf einmal ist er doch nicht mehr so groß, seine Freunde und Familie haben ihn verlassen und niemand schenkt ihm mehr Aufmerksamkeit. Er erhält keine Bestätigung mehr, die Energiezufuhr ist abgeschnitten. Er ist einsam und depressiv, konsumiert Alkohol und Drogen und wird suizidal.
Das ICD 10 (Code 60.8) definierte die narzisstische Persönlichkeitsstörung als elementare und dauerhafte Störung des Selbstwertgefühls.
Die Symptome der narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind:
- Die Gefühle des Opfers werden als falsch, erfunden oder unwichtig dargestellt
- Der Täter unterstellt dem Opfer Worte oder Handlungen, die nie stattgefunden haben.
- Er streitet selbst ab, Dinge gesagt oder getan zu haben, die er aber getan hat
- Manipulationen in der Wohnung des Opfers, der Täter versteckt oder beschädigt beispielsweise Dinge, lässt das Fenster auf und die Heizung an etc., um das Opfer dann zu beschimpfen, es sei schlampig und zerstreut.
- Dem Opfer werden die Worte im Mund umgedreht
- Die Wahrnehmung des Opfers wird angezweifelt und lächerlich gemacht
- Das Opfer hat ständig die Schuld für alles, was in der Beziehung und im Alltagsleben nicht funktioniert
- Abwertung der Fähigkeiten, des Aussehens, der Intelligenz, des Berufs und des sozialen Umfelds des Opfers
Für die Entstehung von Narzissmus gibt es verschiedene Gründe.
Hauptsächlich werden Traumatisierungen, Abwertung, Ausgrenzung und emotionale Kälte in der Kindheit und darauf basierende Erziehungsmethoden als Gründe für die Entstehung von narzisstischen Verhaltensweisen angenommen. Um seinen Selbstwert zu regulieren und Anschluss zur Familie zu finden, entwickelt das Kind der Situation gemäße Verhaltensweisen. Es erlernt Manipulation um sich im sozialen System zu positionieren und seinen Selbstwert zu stärken. Was also einst die psychische und mitunter auch physische Existenz des Kindes sicherte, erweist sich im späteren Alter als narzisstisch und schädlich. Rollenvorbilder und erste Beziehungserfahrungen haben auch große Bedeutung.
In jüngster Zeit werden auch genetische Faktoren angenommen. Die narzisstische Persönlichkeitsstörung geht einher mit einer hohen Suizidrate. Etwa jeder zehnte Mensch mit krankhaftem Narzissmus suizidiert sich.
.Minderwertigkeitsgefühl, hervorgerufen durch narzisstische Kränkungen und Abwertung
Narzissten sind zu extremen Wutanfällen in der Lage, die bis zu körperlicher Misshandlung des Partners gehen können. Für den Partner und andere Menschen ist es meist nicht nachvollziehbar, wieso es zu derartig aggressiven Ausbrüchen kommen kann. Gründe für diese narzisstische Wut gibt es mehrere, wobei die Auslöser für normale Menschen selten zu erkennen sind. Sei es, das sich irgendetwas seiner Kontrolle entzieht oder er kritisiert wird. Auch wenn der Narzisst seinen Willen nicht durchsetzen kann oder seine Fassade durchschaut wird, reagiert er schnell mit narzisstischer Wut. Auch wenn seine Manipulationen nicht funktionieren oder ihm Bewunderung versagt wird, kann das zu Wutanfällen führen. Im Grunde genommen kann die Wut durch alles ausgelöst werden, das dem falschen positiven Bild seiner Persönlichkeit nicht entspricht oder sie in Frage stellt. Auch wenn der Narzisst gekränkt ist, und das ist er sehr leicht, kann die narzisstische Wut ausgelöst werden. Kommen beidem Narzissten noch andere psychopathologische Merkmale wie Dissozialität bzw. Psychopathie hinzu, kann es sehr gefährlich werden. Dann ist der Narzisst in der Lage, zu töten.
Narzisstische Menschen haben in der Regel ein schwaches Selbstbewusstsein und fühlen sich innerlich oft leer. Um diese Leere zu füllen und ihr Selbstbewusstsein zu erhöhen, brauchen Sie ständig Aufmerksamkeit und Energiezufuhr. Sie können nicht mit sich alleine sein. Dann fühlen sie sich einsam, werden launisch und depressiv. Sie beziehen ihre Zufuhr von schwächeren Personen, dh. sie müssen herrschen, um sich ihre Zufuhr zu sichern und nutzen ihre Macht, um Bindungen aufzubauen. Die vom Narzissten aufgebauten Bindungen sind niemals auf Augenhöhe. Denn dann kann er seine Macht nicht ausspielen und bekommt keine Zufuhr. Die Zufuhr kann sowohl negativ als auch positiv sein. Bewunderung und Anerkennung bringen genauso Energie wie das Ausspielen seiner Machtposition, die Abwertung und Demütigung von Personen, die ihm nahe stehen.
Otto Kernberg teilt den Narzissmus in zwei unterschiedliche Typen ein, den offenen und den verdeckten Narzissmus. Der offene Narzissmus entspricht in weiten Teilen dem grandios-malignen Narzissmus, der verdeckte Narzissmus dem vulnerabel-fragilem Typus.
Opfer von Narzissten sind die der Willkür und den Manipulationen des Narzissten ausgesetzten Beziehungspartner. Durch den subtilen Aufbau emotionaler Abhängigkeit und die Isolierung des Opfers von seiner Familie, den Freunden und anderem sozialen Umfeld, werden die Opfer solcher toxischen und narzisstischen Beziehungen immer schwächer und handlungsunfähiger, je länger die Misshandlung stattfindet. Durch die Misshandlung und Realitätsverdrehung seitens des Narzissten leidet das Opfer unter Angstzuständen, Panikattacken, Depressionen, Selbstzweifeln, Krankheiten und Arbeitsunfähigkeit. Das Opfer ist häufig nicht mehr in der Lage, sich selbst aus der Situation zu befreien. Heilung der psychischen und emotionalen Schäden einer derartig toxischen Beziehung ist nur durch Trennung und Kontaktabbruch möglich.
Auch Täter- Opfer Umkehr oder Victimblaming. Der Narzisst schafft es erschreckend gut, das Umfeld von der Schuld des Partners zu überzeugen, für Dinge, die er selbst getan hat. Sobald ein Narzisst mit seiner Schuld konfrontiert wird, dreht er den Spieß um und versucht seine Schuld auf das Opfer zu übertragen. Triebtäter machen das auch immer wieder („Sie wollte es doch“). Leider fallen Richter, Psychologen, Gutachter, Jugendamtsmitarbeiterinnen oder Verfahrensbeistände immer wieder auf diese Manipulationen herein. Die Folgen sind fatal, wenn zum Beispiel der Narzisst dann das Sorgerecht für die Kinder zugesprochen bekommt.
Bestrafung durch Schweigen und Nichtbeachtung. Mitleidloses Ignorieren und Ablehnung jeder Kommunikation, sei es nun verbal oder nonverbal. Kommunikationsverweigerung ist seelische Grausamkeit, die bei Kindern sogar zum Tode führen kann. Der Narzisst nutzt Schweigen als Waffe um sein Opfer zu zermürben. Toxisches Schweigen ist ein weiterer Ausdruck, um dieses perfide Verhalten des Narzissten zu bezeichnen. Manchmal ist derjenige, der Silent Treatment praktiziert, nicht in der Lage, seine Gefühle zu äußern. Dann befindet sich dieser Mensch selbst in einer Art Starre und kann einfach nicht reden. Das ist kein Silent Treatment. Der wahre Grund für Silent Treatment ist, das der Narzisst seinen Partner emotional verletzen und verunsichern will. Er tut alles, um seinen Partner zu dominieren, damit dieser das tut, was der Narzisst will.
Stonewalling ist wie eine Vorstufe zum Silent Treatment. Der andere mauert, er schottet sich auf einmal emotional ab und lässt den Partner nicht merken, was er denkt oder fühlt. Er lässt ihn ins leere laufen. Das ist ein Schutzmechanismus, der bei Stress und emotionaler Überforderung unbewusst angewendet wird. Narzissten verfallen oft in dieses Verhalten, weil sie leicht zu kränken sind, keine Kritik annehmen können und generell alles von sich fernhalten, das ihr verzerrtes Selbstbild in Gefahr bringen könnte.
Auch Täter- Opfer Umkehr oder Victimblaming. Der Narzisst schafft es erschreckend gut, das Umfeld von der Schuld des Partners zu überzeugen, für Dinge, die er selbst getan hat. Sobald ein Narzisst mit seiner Schuld konfrontiert wird, dreht er den Spieß um und versucht seine Schuld auf das Opfer zu übertragen. Triebtäter machen das auch immer wieder („Sie wollte es doch“). Leider fallen Richter, Psychologen, Gutachter, Jugendamtsmitarbeiterinnen oder Verfahrensbeistände immer wieder auf diese Manipulationen herein. Die Folgen sind fatal, wenn zum Beispiel der Narzisst dann das Sorgerecht für die Kinder zugesprochen bekommt.
Siehe offener Narzissmus
Der dritte, von Eric Russ beschriebene Subtypus des Narzissten. Er entspricht ungefähr dem Begriff verdeckter Narzissmus von Otto Kernberg. Dieser Typ erscheint auf den ersten Blick gar nicht wie ein Narzisst. Er wirkt unsicher, depressiv, zurückhaltend, schamhaft und ängstlich. Er ist unfähig, mit Kritik und Misserfolgen umzugehen. Er ist ebenso wenig fähig zur Empathie, wie die anderen Narzissmustypen. Nur wenn er sich davon einen Vorteil erhofft, dann kann er Empathie vortäuschen. Er neigt stark dazu, andere verantwortlich für seinen Zustand zu machen und ist ständig in der Opferrolle. Seine negativen Gefühle wälzt er auf die Umwelt ab. Wenn es anderen dann schlecht geht, fühlt er sich besser. Er ist oft neidisch und muss immer Recht haben. Sich zu entschuldigen fällt ihm schwer. Der vulnerabel-fragile Typ begibt sich eher in Psychotherapie als die anderen Typen von Narzissten.
Der Begriff kommt eher aus dem Dating, als aus dem Kontext langjähriger destruktiver Beziehungen. Wenn der- oder diejenige nach einigermaßen langer Zeit der Abwesenheit und ohne Kontakt wie aus dem Nichts auftaucht. Der Kontakt war ohne Grund angebrochen und nun tut die Person so, als sei nichts gewesen und man hätte sich gestern erst gesehen. Wie von den Toten auferstanden ist dieser Mensch wieder da. Wie ein Zombie eben.