Narzissmus hat viele Gesichter. Narzisstische Sprache ist im gesellschaftlichen Kontext häufig zu finden, nicht nur im familiären oder partnerschaftlichem Zusammenhang, sondern auch im täglichen Miteinander und in der gesellschaftlichen Kommunikation. Wir alle kennen Fernsehshows, die durch das Gaslighting von Opfern Einschaltquoten erzielen, wie „Verstehen Sie Spaß“ oder „Versteckte Kamera“. Auch an der brutalen Abwertung von Menschen in „Deutschland sucht den Superstar“ durch Dieter Bohlen ergötzten sich viele Menschen auf Kosten anderer. Hier werden die niedrigsten Instinkte bedient, um Einschaltquoten in die Höhe zu treiben.
Ein besonderes Beispiel für narzisstische Sprache im gesellschaftlichen Kontext beschreibt die Kieler Autorin und Journalistin Simone Harland in dem Interview mit Eva Engelken. „Jede Frau die sich öffentlich gegen Gaslighting wehrt, tut auch etwas für andere Frauen“
Simone Harland erläutert hier, wie narzisstische Techniken in der Transgender Diskussion angewendet werden, um Menschen mit einer anderen Ansicht zu diskriminieren.
Narzisstisch motivierte Gendersprache
Sie analysiert in diesem Artikel die Sprache, in der die Genderdiskussion geführt wird und ihre Auswirkung auf die Gesellschaft und auf den Umgang miteinander. Narzisstisch motivierte Gendersprache spaltet und diskriminiert. Aber nicht die Menschen, die auf der Suche nach ihrer geschlechtlichen Identität sind, so wie man vermuten könnte, sondern diejenigen, die sich nicht dem „offiziellen“ Sprachgebrauch anschließen möchten. Diese werden für ihren Sprachgebrauch abgewertet, angegriffen und ausgeschlossen.
Dieses Phänomen findet sich bei jeder Art von Sprachnormierung. Wer immer noch sein Zigeunerschnitzel oder Mohrenköpfe essen will, gilt als rechts und wird aufgrund seines Sprachgebrauchs abgewertet und ausgegrenzt.
Der löbliche Vorsatz, diskriminierende Elemente aus der Sprache zu verbannen, führt zu neuer Diskriminierung. Ist es nicht besser, die Sprache sich natürlich entwickeln zu lassen? Statt dessen wird auf einmal grammatikalisches Geschlecht mit natürlichem Geschlecht gleich gesetzt. Damit wird eine Spaltung der Gesellschaft in Genderbefürworter und Genderignoranten provoziert, wobei die Genderignoranten seitens der Genderbefürworter dann narzisstischen Verhaltensweisen ausgesetzt werden. Der Versuch, Gerechtigkeit in der Sprache zu erschaffen führt zu neuer Ungerechtigkeit und Diskriminierung. Die Parallelen zu „Neusprech“, der von George Orwell in seinem weltberühmten Roman „1984“ beschriebenen manipulativen und narzisstischen Sprachnormierung, drängt sich auf.