Fachbegriffe

Wissenswertes aus Psychologie und Psychotherapie

Um die Folgen einer toxischen Beziehung zu heilen, ist oft eine Therapie nötig. Hier finden Sie Wissenswertes und Fachbegriffe aus  Psychologie und Psychotherapie. Anhand der hier gebotenen Informationen können Sie sich beispielsweise bei  der Wahl einer Therapieform orientieren. Hier erläutern wir für Sie Fachbegriffe und  

stellen Therapieformen vor, die in Zusammenhang mit narzisstischem Missbrauch und toxischen Beziehungen relevant sind. Sie finden hier interessante Autoren zum Thema und lernen die unterschiedlichen Ansätze der verschiedenen therapeutischen Richtungen kennen. Auch geschichtlich interessantes soll hier nicht fehlen.

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Angststörungen sind eine typische Folgeerscheinung toxischer Beziehungen oder Partnerschaften mit Narzissten, Psychopathen, Soziopathen und anderen derartig erkrankten Menschen. Während Furcht eine normale Reaktion auf Gefahr und Bedrohung ist, sind Angststörungen psychische Erkrankungen. Im Zusammenhang mit Narzissmus etc. entwickelt sich beim Opfer meistens eine generalisierte Angststörung.

Der Begriff Angststörung bezieht sich auf alle möglichen psychischen Erkrankungen, die mit Angst verbunden sind

  • Panikattacken
  • Generalisierte Angststörung, die sich in diffuser Angst mit Besorgnis über alltägliche Dinge äußert
  • Phobien. Eine Phobie ist eine irrationale Angst vor Dingen oder Situationen

Vom englischen „to cope“- bewältigen. Der Begriff bezeichnet den Umgang eines Menschen mit außergewöhnlichen Belastungssituationen, mit beängstigenden und überfordernden Ereignissen im Leben. Es gibt verschiedene Arten von Copingstrategien und diese lassen sich unterschiedlich klassifizieren.

Zum Beispiel in adaptiv und maladaptiv.

  • Adaptive Copingstrategien sind die Handlungen eines Menschen, die die belastende Situation verbessern und zur Lösung des Problems führen.
  • Maladaptives Coping ist das Erdulden oder die Unterwerfung unter die Situation oder das Ereignis, die Vermeidung in Form von Rückzug und die Überkompensation. Überkompensation entspricht einem Verhalten in der die betroffene Person sich so verhält, als sei gar nichts passiert oder als würde ihm das nichts ausmachen.


Dann gibt es eine Unterscheidung in problemfokussiert und emotionsfokussiert. Wird das Problem direkt angegangen oder beschäftigt sich der Betroffene mit den emotionalen Zuständen, die mit dem Problem verbunden sind?

Auch eine Unterscheidung nach Zeitpunkt und Ausrichtung der Aktivität ist möglich.

Genauere Ausführungen zum Thema Coping finden Sie im Blogartikel Copingstrategien

Die dunkle Nacht der Seele ist der Titel eines Gedichtes des christlichen Mystikers und Karmelitermönch Johannes vom Kreuz. Das Gedicht beschreibt wie Johannes vom Kreuz nach langer Dunkelheit in Kerkerhaft das Wesen Gottes erkennt und wird als Metapher für einen Transformationsprozess genommen. Hier geht es zum Blogpost „Die dunkle Nacht der Seele„.

Emotionaler Missbrauch ist ein Merkmal  toxischer Beziehungen. Der Täter ist in der überlegenen Situation. Er benutzt und manipuliert das Opfer gegen seinen Willen. Das Opfer verliert allmählich die Fähigkeit sich zu wehren

Synonyme für emotionalen Missbrauch sind psychische Gewalt, und emotionale Misshandlung.

Wer dauerhaft emotionalen Missbrauch ausübt, der ist psychisch krank und hat starke narzisstische, psychopathische und/ oder sadistische Anteile. Ebenso mangelt es ihm an Empathie. Er ist unfähig, das Leid und den Schmerz seines Opfers zu spüren. Emotionaler Missbrauch ist schwer nachzuweisen. Er findet auf der psychischen und emotionalen Ebene einer zwischenmenschlichen Beziehung statt und ist für Außenstehende kaum zu bemerken und schwer vorstellbar. Das Opfer fühlt sich  fühlt sich allein. Diese Form des Missbrauchs ist weit verbreitet und kann überall stattfinden, in der Familie, der Partnerschaft, der Arbeitswelt und im Freundeskreis.

Gaslighting  beispielsweise ist eine besonders schwere Form des emotionalen Missbrauchs. Die Folgen emotionalen Missbrauchs sind gravierend und können zu schweren psychischen und körperlichen Schäden führen.  Psychische Traumata und psychosomatische Erkrankungen sind die Folge. Unter Umständen ist psychischer Missbrauch strafbar.

Neuroplastizität ist die andauernde Fähigkeit des Gehirns, seinen Aufbau und seine Funktion so zu verändern, dass es auf neue Reize optimal reagieren kann. Das Gehirn ist durch Training veränderbar. Diese Tatsache ist die Grundlage für die Wirksamkeit von vielen therapeutischen Techniken und letztendlich entscheidend für den Erfolg einer  Psychotherapie. Mehr über Neuroplastizität im Blogpost.

Widerstandskraft. Der Begriff stammt eigentlich aus der Werkstoffkunde. Materialien, die nach äußerlicher Einwirkung von selbst wieder ihre ursprüngliche Form annehmen, sind resilient. In der Psychologie versteht man unter Resilienz, Krisen zu überstehen, ohne psychischen Schaden davon zu tragen und an ihnen  zu wachsen. 

Resilienz ist eine persönliche Sache, manche Menschen erscheinen von Natur aus resilienter als Andere. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein gutes soziales Umfeld in der Kindheit fördert die Resilienz. Vernachlässigte Kinder aus  schwierigen Verhältnissen sind für gewöhnlich nicht so widerstandsfähig oder resilient, wie Kinder, die in stabilen sozialen Verhältnissen aufwachsen. Frühkindliche Traumatisierung verhindert die Entwicklung von Resilienz. Aber laut einer Langzeitstudie der amerikanischen Psychologin Emmy Warner können auch Kinder aus schwierigen Verhältnissen Resilienz entwickeln und sich gut entwickeln. Die Bedingung dafür ist, dass sie eine soziale Bezugsperson als Vorbild haben, die sich  außerhalb des dysfunktionalen Systems befindet.

Resilienz kann man lernen. Jeder kann lernen mit Krisen zurecht zu kommen. Häufig gelingt das nicht allein, sondern mit der Unterstützung von Familie, Freunden oder auch durch einen professionellen Begleiter, einen Coach oder Therapeuten.

In belastenden Lebenssituationen, in toxischen Partnerschaften oder wenn wir dem Missbrauch narzisstischer und dissozialer Menschen ausgesetzt sind, dann vergessen wir meist, was für Kraftquellen und Fähigkeiten wir haben. Das sind Ressourcen. Jeder Mensch hat wesentlich mehr Ressourcen, als ihm bewusst ist. Hier finden Sie eine beispielhafte Aufzählung, was diese Ressourcen sein können.

Interne Ressourcen sind beispielsweise:

  1. Charakter, Motivation, Emotionen, Bildung, mentale, emotionale und praktische Fähigkeiten aller Art.
  2. Biografische Ressourcen: Persönliche Geschichte und Leben, stärkende Erlebnisse, bewältigte Schwierigkeiten, Glücksmomente, Erfolgserlebnisse.


Externe Ressourcen sind beispielsweise:

1. Materielles: Vermögen, Einkommen, Sachwerte, Haus, Grundstück, Auto…

2. Soziale Ressourcen: Unser gesamtes soziales Netzwerk, Freunde, Partner, Familie, Arbeitskollegen, Bekannte,   Nachbarn, Vereine, Beratungsstellen, Ämter, andere nützliche Beziehungen.

Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch  überwältigende Ereignisse, die für den betroffenen  Menschen eine Lebensgefahr darstellen., ausgelöst wird. Auch wer Zeuge einer Gewalttat oder eines Unglücks wird, bei dem eine andere Person beteiligt ist, kann traumatisiert werden. Wann ein Ereignis zu einer traumatischen Erfahrung wird, ist weniger vom Ereignis abhängig, sondern davon, wie der Mensch, der diese Erfahrung macht, diese verarbeitet und integriert. Ein Trauma entsteht, wenn die psychischen Schutzmechanismen desjenigen durch das Ereignis überwunden werden, das Nervensystem überfordert ist und kollabiert. Wenn die bedrohte Person sich nicht wehren kann (fight), nicht flüchten kann (flight), dann erstarrt sie angesichts der Gefahr (freeze) und das Nervensystem des Menschen speichert das Erlebnis as traumatische Erfahrung.

Es wird unterschieden in Typ 1 Trauma, auch Schocktrauma genannt, welches durch ein einmaliges bedrohliches und überwältigendes Ereignis gekennzeichnet ist, und das Typ 2 Trauma, welches durch sich wiederholende Ereignisse wie fortgesetztem Missbrauch, Gefängnisaufenthalte, oder Kriegsteilnahme entsteht.

Unterschieden wird weiterhin das Bindungstrauma, das durch fortgesetzten Missbrauch in der Kindheit entsteht. Auch die andauernde Belastung, die durch  eine toxische Beziehung entsteht, kann traumatisierend wirken. 

Von einem kumulativem Trauma spricht man, wenn ein Mensch fortwährend Belastungssituationen ausgesetzt ist, von der jede einzeln betrachtet keine traumatisierende Erfahrung ist, die aber in der Summe aber nicht mehr zu bewältigen sind. In toxischen Beziehungen oder wenn ein Partner eine Persönlichkeitsstörung aufweist, kommt es meistens zu einem kumulativen Trauma beim „schwächeren “ Beziehungspartner.