Triangulation- eine häufige Dynamik in toxischen Beziehungen
In vielen toxischen Beziehungen gibt es ein Muster, das sich nach der Trennung zeigt: Die einstige Partnerin wird plötzlich zur Geliebten, während eine neue „Hauptfrau“ auftaucht. Das wird auch als Triangulation bezeichnet. Diese dynamische Verschiebung kann tiefgreifende Auswirkungen auf alle Beteiligten haben und verdeutlicht oft die komplexen und schädlichen Aspekte solcher Beziehungen. Ein neues schmerzhaftes Trauma wird erschaffen. Der Expartner kämpft vermeintlich um die Exbeziehung, hat sich jedoch zwischenzeitlich längst einer neuen „Hauptfrau“ zugewandt. Eine neue toxische Beziehungsdynamik entsteht.
Toxische Beziehungen zeigen ein Ungleichgewicht in Macht, Kontrolle und emotionaler Manipulation. Ihr Erscheinungsbild variiert, reicht von verbalen und emotionalen Misshandlungen bis hin zur physischen Gewalt. Selbst nach dem Ende einer Beziehung bleibt oft eine toxische Dynamik bestehen und nimmt neue Formen an.
Er hat eine neue Partnerin
Die Entdeckung, dass der frühere Partner bereits eine neue Partnerin hat, kann für Frauen, die sich aus einer toxischen Beziehung gelöst haben, ein Schock sein. Noch schlimmer ist die Erkenntnis, dass sie nun die Rolle der Geliebten einnehmen. Dieser Wandel löst eine Vielzahl von Emotionen aus, wie Schmerz, Wut, Trauer und Selbstzweifel.
Warum jemand, der einst als Partnerin angesehen wurde, zur Geliebten degradiert wird, kann verschiedene Gründe haben. Manchmal sucht der frühere Partner einfach nach einer neuen Quelle der Kontrolle und Macht. Indem er die einstige Partnerin zur Geliebten macht, behält er die emotionale Macht über sie und hält sie weiterhin von sich abhängig, sei es emotional oder finanziell.
Die neue „Hauptfrau“ könnte auch als eine Art Trophäe betrachtet werden. Der frühere Partner könnte das Bedürfnis verspüren, sein Ego zu stärken, indem er eine Beziehung eingeht, die nach außen hin als erfolgreicher oder glücklicher erscheint. Indem er die einstige Partnerin zur Geliebten macht, versucht er möglicherweise auch, seine eigene Schuld oder Verantwortung für das Scheitern der vorherigen Beziehung zu mildern.
Der Übergang von Partnerin zur Geliebten kann für die betroffene Frau äußerst schmerzhaft sein. Es fühlt sich an, als würde man erneut betrogen und verraten werden, sogar nachdem man sich aus der toxischen Beziehung befreit hat. Das Gefühl der Entwertung und Erniedrigung kann überwältigend sein und zu einem tieferen Verlust des Selbstwertgefühls führen.
Schützen Sie sich selbst
Um mit dieser Dynamik umzugehen, ist es von entscheidender Bedeutung, sich selbst zu schützen und Unterstützung zu suchen. Das bedeutet, sich von jeglichem Kontakt mit dem früheren Partner und der neuen „Hauptfrau“ zu distanzieren und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Emotionen zu bewältigen.
Es ist auch wichtig zu erkennen, dass die Schuld und Verantwortung nicht bei der betroffenen Frau liegen. Sie verdient es, respektiert und wertgeschätzt zu werden, und es liegt an ihrem früheren Partner, die Verantwortung für sein eigenes Verhalten zu übernehmen.
Insgesamt verdeutlicht die Verschiebung von Partnerin zur Geliebten in toxischen Beziehungen die tiefgreifenden und schädlichen Auswirkungen dieser Dynamik. Sie betont die Notwendigkeit, toxische Beziehungen frühzeitig zu erkennen und sich selbst zu schützen, um langfristig ein gesundes und erfülltes Leben führen zu können.
Artikel von Svenja Breitenbach
Sind Sie Opfer von Triangulation? Werden Sie abgewertet, psychisch und körperlich missbraucht in der Partnerbeziehung? Es gibt einen Weg heraus….