Stonewalling-Kommunikationsverweigerung in der Beziehung
Stonewalling bedeutet „mauern“. Der Begriff beschreibt Kommunikationsverweigerung in einer Beziehung und kann von einem oder beiden Partnern ausgeübt werden. Wer Stonewalling betreibt, schottet sich vom Kommunikationspartner ab. Wenn dieses Verhalten in einer Partnerbeziehung gehäuft auftritt, dann ist es ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Beziehung ernsthaft gefährdet ist. Der Psychologe John Gottman schreibt, dass Stonewalling eine von vier Kommunikationsformen ist, die das Ende einer Beziehung voraussagen. Der Verhaltenstherapeut und Professor für Psychologie hat mit der Gottman Methode eine erfolgreiche Form der Paartherapie geschaffen. Er nennt dieses Verhalten als einen von vier „Apokalyptischen Reiter“ in einer Partnerbeziehung.
Ist Stonewalling Narzissmus?
Das Verhalten gehört zum narzisstischen Spektrum. Es gibt , vereinfacht ausgedrückt, zwei Gründe, dass Stonewalling von einem Partner verwendet wird.
- Es wird bewusst eingesetzt, um den anderen zu verunsichern und zu verletzen. Das ist im klassischen Sinn narzisstisch.
- Ein Partner ist emotional überfordert. Das kann mit unverarbeiteten schmerzhaften Erfahrungen oder gar Traumata zusammenhängen, die in dem Moment getriggert werden. Derjenige kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht darüber sprechen, eben weil die Erfahrung nicht verarbeitet ist. Sie hängt im limbischen System fest. Die Impulse aus dem limbischen System fluten den Hippocampus und sorgen für einen Blackout. Das wäre eine vereinfachte neurologische Erklärung.
Wie reagiert man am besten auf Stonewalling?
Wenn Dein Partner Stonewalling immer wieder bewusst einsetzt, um Dich zu dominieren, zu manipulieren und zu verletzen, dann solltest Du die Beziehung beenden.
Siehst Du, dass Dein Partner emotional überfordert ist, dann kannst Du auf ihn eingehen, herausfinden, was er im Moment braucht, einfach empathisch sein. Denn er/sie macht das nicht absichtlich, sondern ist in einer Notsituation, und braucht Hilfe. Therapeutische Begleitung kann notwendig sein, um Deinen Partner in dem Prozess zu unterstützen. Vielleicht hat Dein Partner Erlebnisse gehabt, an die er sich nicht oder sehr schlecht erinnert. Eine Traumatherapie kann dann sehr hilfreich sein.