Toxische Beziehung weiß
Blog über Narzissmus in Beziehungen und Gesellschaft

Der Schmerz bleibt

der schmerz bleibt

Plötzlicher Kontaktabbruch seitens des Partners oder der Familie

Ein Text von Sabine Heller,  aus der Selbsthilfegruppe „Toxische Beziehungen“, Brandenburg an der Havel.

Menschen, die, in komplizierten Beziehungen leben oder lebten, erleiden oft einen Kontaktabbruch seitens des Partners, der Kinder, Eltern oder gar Großeltern. Es ist sehr schwer erträglich und noch schwerer zu verstehen. Man fühlt sich emotional abhängig, alleingelassen, verlassen, verstoßen und unverstanden. Die Nächte sind lang, oft schlaflos. Du suchst Hilfe, redest mit vielen darüber.
Psychologen, Therapeuten, Ärzte. Sie alle sagen, dass sie verstehen dich, doch der innere Schmerz lässt nicht nach, er bleibt. Du suchst Antworten, Fehler, Schuldige. Doch, egal was du findest, es ändert nichts. Der Schmerz, er bleibt. Alles, was du versuchst, läuft ins Leere. Es dreht sich im Kreis. Du zermarterst dir das Hirn. Du weinst, schreist, fluchst. Du findest keine Lösung, ohne dich verbiegen
oder gar aufgeben zu müssen. Andere sagen, ‚lasse sie/ihn in Ruhe‘, doch du kannst es nicht. Du willst kämpfen. Du wirst versuchen jegliche Kraft aufzuwenden, um das Geschehene rückgängig zu machen. Und auch das hilft dir nicht. Der Schmerz, er bleibt. Manche sagen: „Man muss alles geben oder aufgeben.“ Doch, das ist nicht wahr. Es gibt einen Weg, der dich leben lässt, ohne alles zu
geben, ohne dich aufzugeben.
Bemerkst du, dass es in diese Richtung geht? Siehst du es auf dich zukommen? Der Kontakt zu dir wird immer weniger gesucht, du immer mehr ausgegrenzt wirst und das Gefühl hast, nur noch zustören. Du fühlst dich benutzt oder ausgenutzt oder bemerkst, dass man dich manipuliert?
Du merkst, all das kann nur jemand schreiben, der es durchlebt hat. Dass du bis hier alles gelesenDu merkst, all das kann nur jemand schreiben, der es durchlebt hat. Dass du bis hier alles gelesen hast, sagt dir und uns, dass du genauso betroffen bist, wie viele andere und noch nach Wegen suchst, damit einen Umgang zu finden. Und das Thema ist so sehr komplex, dass es nur wenige Bücher oder
Internetseiten gibt, die sich damit sachlich verständlich auseinandersetzen, schnell zu erfassen sind oder dir schnell einen Weg oder Ausweg bieten können.

Es gibt keine schnelle Lösung

 Die traurige Antwort ist: Es gibt sie leider nicht, die Bücher, die Lösung, die dir helfen, wie mit einer Löschtaste, alles auf Null zurückzusetzen. Manchmal ist es möglich, einen kompletten Kontaktabbruch zu verhindern. Doch um das zu erreichen, bedarf man großer Unterstützung, um zu erlernen, aus alten Mustern auszubrechen. Manchmal ist es aber auch gut, dass es gerade ist, wie es ist.
Es war für mich ein langer harter Weg gewesen zu verstehen, weshalb es kam, wie es kam. Und es dauerte zu verstehen, warum es nicht anders geschehen konnte, weil ich nicht wusste, wie ich damit umzugehen sollte. Doch wie geht man damit denn nun um? Wie soll es weiter gehen?
Über plötzlichen Kontaktabbruch innerhalb der Familie wird eher seltener gesprochen und geschrieben. Schon gar nicht, wie man es verhindern könnte. Dazu reicht Lesen nicht, sondern man braucht vor allem jemanden zum Reden UND Zeit. Zeit zum Verstehen.
Schnelle Termine bei Therapeuten sind schwer zu bekommen. Der Kontakt zu Arne Salisch, Traumatherapeut und Betreiber der Website toxische-beziehung.de, war eine Art Grashalm vor dem Ertrinken, den ich am schnellsten greifen konnte. „Bei Dir“, so sagte er, „hat aber das Leben mächtig hart zugeschlagen“. Aber auch seine Zeit ist begrenzt.
Ich benötigte engere und mehrfache Kontakte in kürzeren Zeitabständen. Im oben beschriebenen emotionalem Gedankenchaos ermutigte mich Arne, eine Selbsthilfegruppe in meiner Umgebung zu initiieren und unterstützte mich dabei. Neben dem Reden über das Thema bekam ich viel Input und andere
Hinweise anderer, wie ich damit umgehen könnte, was ich tun oder unbedingt unterlassen soll.
Manches erreichte mich allerdings zu spät, so dass ich meinen Kontaktabbruch nicht mehr verhindern konnte. Im Gegenteil, ich verschlimmerte manche Situation, weil ich anfangs keine Unterstützung
fand. Heute weiß ich, dass ich wirklich eine Art Supergau durchlebte und bin unendlich dankbar für Arnes  Unterstützung und die anderer. Deshalb weiß ich heute, eine frühzeitige Hilfe durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe (SHG) neben therapeutischer Unterstützung, besonders hilfreich.

Selbsthilfegruppen unterstützen und stärken

Selbsthilfegruppen sind in der Regel mit geringem finanziellem Aufwand für jeden Hilfesuchenden erreichbar. Mit der Gründung einer SHG half ich mir, halfen und helfen andere mir und wir anderen. In einer SHG findest du Betroffene, die Verständnis für deine Empfindungen und Gedanken haben. Auch wenn du lange in Gedankenkreisen verharrst oder oft gefühlt das Gleiche erzählst. Ich dachte damals, es endet nie. Mit jedem Kontakt (Therapeut, Ärzte, Selbsthilfegruppe) kam ich ein bisschen mehr aus diesem Sumpf der Schmerzen. Man hört dir zu und glaubt dir. Anfänglich ist man sehr dünnhäutig und es braucht etwas Zeit anzukommen. Und auch wenn man meint es geschafft zu haben, mich holt es in den vielen Jahre immer und immer wieder mal ein. Deshalb möchte ich meine SHG nicht missen. Doch der Schmerz, wenn er manchmal hochkommt, man ist damit nicht mehr allein und es tut nicht mehr so weh. Ich lebe wieder.
Da es zu diesem Thema nur schwer schnell zufriedenstellende Informationen zu finden sind, hat Arne mich gebeten, zu diesem Thema etwas für seinen Blog zu schreiben.

Wir danken Arne für diese Gelegenheit, uns hier präsentieren zu dürfen.
Manche SHG-Treffen finden ein Mal im Monat oder wöchentlich, präsent und/oder virtuell statt. Oft findet man sie bei der Caritas oder anderen gemeinnützigen Träger.

Arne Salisch hat hier einige Kontakte gesammelt. Suche dir mehrere mögliche Gruppen, denn auch wie bei der Suche nach Therapeuten, es muss zu DIR passen.
Unsere Gruppe „Toxische Beziehungen & Beziehungskrisen“ trifft sich präsent als auch virtuell mindestens einmal wöchentlich. Du findest uns in der Stadt Brandenburg an der Havel.
Du kannst mich unter der E-Mail-Adresse shgtoxischebeziehungenbrb@gmail.com, über WhatsApp oder SMS anschreiben oder die Telefonnummer 0152 041 492 30 (von 10 – 19 Uhr) wählen, um mich anzurufen. Ich rufe dich in jedem Fall zurück, falls ich nicht gleich am Telefon bin.
Wir wünschen dir eine bald bessere Zeit.

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